A-Jugend ringt Tabellenführer nieder

Samstag, 01. Februar 2020 – kurz vor 19 Uhr war es soweit. Die männliche A-Jugend gewann in einem – zumindest für den neutralen Betrachter – schönen Handballspiel gegen den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Rednitzhembach.

A-Jungen ÜBL:   SV Buckenhofen – SV Rednitzhembach   35:34  (18:17)

Für einen Sieg gegen den Klassenprimus wurde von dessen engstem Verfolger, der TS Lichtenfels, ein 50 Liter Fass (Inhalt unbekant?) ausgelobt. Anscheinend genug Ansporn für die Jungs, alles auf dem Feld zu geben.

Nun zum Spiel: Beide Teams hatten sehr viel freien Platz auf der Auswechselbank, bei den Gästen hat gar nur der Coach auf den ZWEI!!! vorbereiteten Bänken Platz genommen und man munkelt, dass er noch heute die perfekte Sitzposition in der Herder-Halle sucht.

 Das Spiel begann auf beiden Seiten rasant. Bis zur 20. Minute konnte sich kein Team so richtig absetzen – Spielstand war hier 13:13. Danach folgte ein 3-Tore-Lauf für die Gastgeber, die sich so zum ersten Mal ein bisschen Luft verschaffen konnten. Leider hielt dieser Vorsprung nicht allzu lange, sodass es zur Halbzeit 18:17 für die Hausherren stand.

Die Halbzeitansprache von Alibi-Coach Forstner fiel zwiegespalten aus. Auf der einen Seite konnte man die Quote im Angriff nur loben, auf der anderen Seite sahen die Buckenhofener Nachwuchskünstler oftmals doch sehr alt aus (sofern das in einer A-Jugend überhaupt sein kann), wenn es ums Verteidigen von 1 vs. 1 Situationen ging.

Zu oft konnten die Gäste frei von sechs Metern auf das Gehäuse der Buckis werfen. Wer hingesehen hat, der konnte zwischen dem Pfosten dabei einen jungen, sehr auffälligen Torhüter sehen. Luke Rüther, eigentlich der B-Jugend zugehörig, hatte ein ums andere Mal die Hände, Füße, Gesicht und Haare am Ball. Ohne ihn wäre das Spiel deutlich verloren gegangen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich erst einmal nichts. Die Gastgeber legten vor, Rednitzhembach konterte meist ebenfalls mit einem Treffer, sodass das Spiel immer mit einer ein bis zwei Tore-Führung der Hausherren fortlief. Laurenz Mehl verletzte sich kurz nach der Halbzeit und konnte im weiteren Spielverlauf nur noch einmal eingreifen – dazu später mehr.

Mitte der zweiten Halbzeit war dann die Zeit der B-Jugendlichen gekommen. Sowohl Moritz Lüll, als auch Spielmacher Leon Schnell konnten in dieser Phase ein ums andere Mal den Ball in die Maschen des gegnerischen Tores dreschen. Aber auch Max Neumann war in der zweiten Halbzeit aus seinem 30-minütigen Tiefschlaf erwacht und konnte seiner Mannschaft nun mit einfachen Toren helfen.

Beim 31:27 in der 48. Spielminute hatte man den Gegner so gut wie im Griff. Aber es kam, was kommen musste: Der Spielwitz der Hausherren flachte ab – im Angriff ließ die Konzentration nach, der Klassenprimus bekam die zweite Luft und konnte so zwei Minuten vor Schluss zum 34:34 ausgleichen. Wer jetzt glaubte, dass sich die Mannschaft um den eigenen Ruhm bringt, sah sich getäuscht. Auf einmal stand die Abwehr felsenfest, die Gäste brachten in ihren restlichen drei Angriffen den Ball nicht mehr im Tor unter.

Stattdessen holten sich die Bucki-Jungs die Kugel. Der an diesem Tag beste Spieler auf dem Feld – Nils „die Schneeflocke“ Flake – bekam den Ball und wurde rüde am gegnerischen Kreis zu Fall gebracht. Das kurze Scharmützel mit dem Gegenspieler löste der im wahrsten Sinne des Wortes ruhig leitende Schiedsrichter mit einer charmanten Zeitstrafe für beide Parteien. Dennoch erhielten die Hausherren zehn Sekunden vor Spielende den Zuschlag für den fälligen Siebenmeter. Hierfür humpelte Laurenz Mehl noch einmal aufs Feld und „gurkte“ die Kugel irgendwie am Gäste-Keeper vorbei zum viel umjubelten Sieg über den SV Rednitzhembach.

Die Mannschaft – vier von neun Spielern sind noch Teil der B-Jugend – hat gezeigt, dass sie Tore werfen kann. Sie hat aber auch gezeigt, dass in Sachen Abwehr noch deutlicher Steigerungsbedarf besteht. Wer aber einem verlustpunktfreien Spitzenreiter mit einer halben B-Jugend auf dem Feld Paroli bieten und die erste Saisonniederlage beibringen kann, der kann nur glücklich in die Zukunft sehen. Das Potenzial der Jungs ist riesig, sie müssen einfach nur wollen und Spaß dabei haben. (if)

erstellt von hg am 3. Februar 2020
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